Jeder Mensch ist heute ein Kritiker. Die digitalen Medien machen es möglich. Wer Konzerte, Theateraufführungen, Kunstausstellungen besucht, kann seine Einschätzung über das Gesehene oder Gehörte unmittelbar in Online-Foren oder auf den eigenen Social-Media-Kanälen posten. Was auf der einen Seite zu einer Demokratisierung des öffentlichen Diskurses über Kunst und Kultur geführt hat, stellt auf der anderen Seite professionelle Kunstkritiker*innen vor neue Herausforderungen. Die Bundeskunsthalle Bonn und die Akademie der Künste in Berlin nehmen diesen Befund zum Anlass, um unter dem Titel „Die Zukunft der Kritik“ die grundlegenden Veränderungen von Öffentlichkeit, Institution und Gesellschaft zu fokussieren. 90 internationale Gäste aus Theater, Musik, Literatur, Film, Architektur, Bildender Kunst und den Medien diskutieren an zwei Wochenenden in der Bundeskunsthalle (18. bis 19. November 2022) und der Akademie der Künste (24. bis 26. November 2022) über die Zukunft des Gemeinwesens. Als Vertreterin des Studiengangs Kulturjournalismus wird am 26. November Prof. Dorte Lena Eilers mit Christine Wahl, Redakteurin bei nachtkritik.de, Dr. Hanno Rauterberg, stellvertretender Feuilletonleiter der ZEIT, sowie dem Medien- und Performance-Künstler Torsten Michaelsen (Ligna) über das Verhältnis von Teilhabe und kritischer Distanz in partizipativen Kunstformen debattieren. Das Symposium ist über die Websites der Institutionen auch als Livestream zugänglich.